White Island

Wenn man den Namen White Island hört, denkt man wohl zuerst an weiße Strände und Abgeschiedenheit.
Nun, abgeschieden ist White Island, aber weiße Strände gibt es nicht, denn White Island ist eine aktive Vulkaninsel 50 km vor der Küste Bay of Plenty bei Whakatane. Die ständig vor sich hin qualmende Insel ist der Gipfel eines marinen Vulkans, der alleine im 20. Jahrhundert über 20 Ausbrüche verzeichnete. Im Krater ein See, ständig verändert sich der Wasserspiegel, mal füllt sich das große Loch annähernd bis zum Rand, dann brodelt mal wieder tief unten grün- gelbe oder grün-graue Pampe, überall steigt Dampf auf und es zischt aus verschiedensten Schwefelquellen.

Um und diese Insel zu gelangen fahren wir zuerst 1 1/2 Stunden mit dem kleinen Boot, 50 km weit raus auf den Ozean. Es ist so ein starker Wellengang, dass die hälfte der Leute an Bord seekrank ist und sich teilweise übergeben, Micha inklusive und ich war auch kurz davor. Das untere Deck gleicht einem Lazarett, überall liegen kreidebleiche Leute, viele haben Tüten vor sich. Man kann auch kaum aufrecht laufen, alles schwankt.
Endlich angekommen werden wir mit Helm und Gasmaske ausgestattet, keine Requisiten, denn der Gestank ist atemberaubend.
Mit dem Schlauchboot werden wir an Land gebracht, immer in kleinen Gruppen, und über eine alte Stahltreppe gehts an Land.

Hier erwartet und die nächste Zerreisprobe. Es gießt aus Eimern !! Es dauert nicht lange, und wir sind bis auf die Unterwäsche durchnässt, trotz der guten febi Regenjacken ;). Hätten wir uns doch besser vom Veranstalter Regencapes geben lassen, aber nicht nur wir sind nass bis auf die Haut, sondern alle. Hinzu kommt noch ein Orkanähnlicher Wind hinzu, der einem auch die tränen in die Augen treibt, sobald man an einer der zahlreichen Schwefelquellen vorbei läuft.
Zu guter letzte fegt der Wind mir auch noch den Helm vom Kopf, der dann auch noch direkt in einem heißen Mud Pool, Schlammpool, landet. Den sehe ich nicht wieder, denn diese Quellen sind extrem heiß. Also wird er morgen verformt dort mit dem entsprechenden Werkzeug raus gefischt.

Die Schwefeldämpfe sind wir wirklich so extrem, dass sich mein Ring, vorher Silber, jetzt Gold ist :). Und auch mein Kettenanhänger hat sich verfärbt. Mal sehen, ob ich das zu Hause wieder rückgängig machen kann.

Fotos kann ich an diesem Tag leider nicht machen, sonst wäre die Kamera kaputt gegangen, es gibt heute ein Video und ein paar gopro Bilder, nicht so gut wie sonst, aber es war mir zu heikel und besser als nichts.

Schade ist, dass man durch den Regen und den Wind das ganze Brodeln und Zischen nicht gehört hat.
Die Rückfahrt verläuft ruhiger, mir ist gar nicht schlecht, Micha nur etwas, und übergeben hat sich auch niemand.

Froh sind wir trotzdem, als wir wieder im Hafen anlegen. Jetzt heißt es erst mal sich andere Klamotten anziehen, denn ich zittere am ganzen Körper, und auch den anderen ist kalt und jeder ist verfroren.

Auch wenn es in strömen geregnet hat, wir seekrank geworden sind und man durch den Wind und Regen nicht alles in vollen Zügen genießen konnte kommen wir trotzdem zu dem Schluss, dass auch hier sich jeder Cent gelohnt hat.
Wer kann schon sagen, dass er mal im strömenden Regen auf einem aktiven Vulkan entlang spaziert ist und dann auch seinen Helm im Mud Pool verloren hat? Wir schon :).

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